Immer mehr deutsche Städte verbieten ihren Fahrgästen das Mitnehmen von E-Scootern in Bussen und Bahnen. Grund sind Vorfälle in London, Madrid und Barcelona bei denen es zu Akkubränden gekommen ist.
Die Städte bzw. die ÖVP-Unternehmen reagieren auf ein Gutachten der STUVA , das erläutert, warum es bei den E-Scootern zu gefährlich sein soll, diese in Bussen und Bahnen zu transportieren.
Ist dieses Gutachten richtig?
Wir meinen ganz klar: Nein. Warum?
Auftraggeber der Studien war die Hamburger Hochbahn AG (HHA). Diese hat die Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen (STUVA) damit beauftragt, eine brandschutztechnische Bewertung von E-Scootern zu erstellen, nicht aber für Pedelecs oder E-Rollstühle, welche identische LI-Ionen-Akkus verwenden! Die STUVA ist im übrigen für Brandschutz-Sicherheit von Bauwerken wie unterirdischen Verkehrsanlagen tätig, aber kein Experte für Akkus und hat nach eigener Aussage auch keine weiteren, externen Experten dazu beauftragt.
In Deutschland waren bis dahin 15 Fälle von brennenden Akkus bekannt. Allerdings kein einziger Vorfall im öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) und 13 Fälle bezogen sich auf Pedelecs. Die für das ganze Gutachten ausschlaggebenden Fälle in Barcelona, Madrid und London wurden hierbei nicht berücksichtigt. Diese E-Scooter mussten nämlich nicht, die in Deutschland notwendigen und überwachten Tests für die E-Scooter Zulassung haben.
Es hat auch keine Rücksprache mit dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) oder dem TÜV gegeben. Der TÜV hatte mitgeteilt, dass es “keine größere Gefahr” darstellt, solange die E-Scooter über eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) verfügen, denn mit einer solchen Erlaubnis darf ein E-Scooter auf öffentlichen Straßen fahren.
Jetzt kommt der VDV ins Spiel
Nachdem die HHA den Verband Deutscher Verkehrsunternehmer (VSV) eingeschaltet hat, erfolgt hierdurch eine bundesweite Handlungsempfehlung einer Mitnahme-Verbotsempfehlung für E-Scooter im ÖPNV. Trotz Hinweise auf die gravierenden Fehler und Falschaussagen der Studie, behaart der VDV auf seiner Empfehlung.
Federführend bei den Protesten gegen diesen Beschluss ist unter anderem Florian Walberg von Egret, bei dem wir uns für sein Engagement ganz herzlich bedanken möchten.
Auch wenn der ADAC grundsätzlich das Verbot unterstützt, sind sich die Fachleute dort einig, dass es “eher unwahrscheinlich” ist, dass es zu einem explosionsartigen Akkubrand kommt. Ja was denn nun ADAC?
Wichtige Kombination von Verkehrsmitteln für Pendler
Moovi hat sich schon von Anfang an auf das Thema Micromovement und die Kombination von unterschiedlichen Verkehrsmitteln fokussiert. Deshalb ist die Leichtigkeit und Kompaktheit der Moovi E-Scooter immer ein wichtiger Bestandteil der Firmenpolitik gewesen. Gerade Pendler, welche auf das Auto verzichten können hier profitieren. Wer hat schon eine Haltestelle vor der Haus- bzw Arbeitstür?
Mit einem E-Sccoter lassen sich die Strecken zwischen Haus – Bus&Bahn und Bus&Bahn – Arbeitsplatz ideal bewältigen und diese nehmen dabei in den öffentlichen Verkehrsmitteln auch nicht so viel Platz weg, wie ein sperriges Fahrrad, welche in einigen Gemeinden und Städten erst ab einer bestimmten Uhrzeit nach der morgendlichen Rushhour erlaubt sind.
Umfrage bei Facebook
Eine Umfrage von uns in einer sehr großen und aktiven Facebookgruppe hat ganz klar gezeigt, wie wichtig E-Scooter-Fahrern das Mitnehmen der E-Scootern in Bus und Bahn ist. Insgesamt 72% stimmten von “extrem wichtig” bis “praktisch” dafür, wohingegen lediglich 20% es als “unwichtig” ansehen.
Fazit
Wir sind der Meinung, dass dieses Gutachten und die daraus entstandenen Handlungsempfehlungen bzw. erfolgten Verbote schnellstens wieder aufgehoben werden müssen. Es ist ein Schlag ins Gesicht für die Mobilitätswende.
Aber was kann man tun? Als erstes sollten alle, die sich für die Aufhebung stark machen woolen die unten aufgeführte Petition unterschreiben. Wir sind uns sicher, dass es in diesem Frühjahr Proteste geben wird.
Folgt den gängigen Kanälen auf Social Media oder auch unseren Accounts auf:
Facebook, Instagram oder TikTok. Dort wird sicherlich über anstehende Proteste berichtet. Proteste sind ja derzeit sehr beliebt und haben auch schon einiges bewirkt!
Weitere Links und Infos zu dem Thema
Hier ist die Pressemitteilung vom 29.02.2024 des VDV
Auch der Spiegel hat sich ganz aktuell dem Thema angenommen. Bleibt allerdings eher bei der Information und bezieht nicht wirklich Stellung, wie man es vom Spiegel erwarten könnte.
Petition
Hier ist eine wichtige Petition welche die Unterstützung alle benötigt, die weiterhin ihren E-Scooter in Bus und Bahn mitnehmen wollen/müssen und sich nicht von unfähigen Entscheidern das Leben unnötigt schwer machen lassen wollen.
6 Antworten
Ich bin quasi darauf angewiesen, meine Strecken mit der Bahn und dem E-Scooter zu kombinieren. Ein Verbot, welches ich auch für völlig falsch halte, wäre für mich eine mittlere Katastrophe. Auch für die ganze Klimabewegung und dem Umweltbewusst sein tut dies großen Schaden zufügen. Ich müsste mir wieder ein Auto kaufen. Petition habe ich natürlich unterschrieben.
Ich kann’s gar nicht glauben: ‘Der ADAC unterstützt das Verbot der E-Sooter Mitnahme grundsätzlich ‘. Und jeden Tag sterben etwa 10 Menschen im Straßenverkehr! Müsste man da nicht ‘grundsätzlich’ über ein Verbot von Autos und LKWs nachdenken?
Wann kommen denn die ersten Demos? Mal mit 100 E-Scootern durch die Innenstädte. Ist doch gerade so effektiv.
Im Sinne der E-Mobilität und des Umweltschutz, ist es den Nutzern von E Scootern, in öffentlichen Verkehrsmittel, zu erlauben.
Der VDV rudert langsam zurück, noch zu wenig, aber sie haben scheinbar gemerkt, dass sie zu weit gegangen sind und es vermehrt Gegenwind gibt! Speziell vom TÜV, die Argumente können sie nicht so einfach ignorieren. Interessant der Vorschlag am Ende des Artikels… Das werde ich demnächst angehen …
Hier der Link zur VDV Pressemitteilung:
240430-pm-brandgefahr-bei-e-scooter-batterien-tuev-und-gutachten.pdf
Man hat einfach nach einem Grund gesucht, die Roller aus Bus/Bahn zu werfen, mehr ist da nicht hinter und eine riesen Sauerei. In den letzten Monaten vor dem Verbot hab ich neben mir gerade einmal 1 weiteren Pendler mit Scooter in der Bahn gesehen, dafür aber total viele Räder, Platzmangel kann also nicht der Grund dafür sein.
Ich bin wirklich angewiesen mit dem Roller zu pendeln und habe jetzt riesen Probleme bekommen. Ich verstehe die VB nicht, warum hat man nicht einfach eine kostenpflichtige Mitnahme eingeführt? So würden nur noch die fahren, die den Roller zum pendeln wirklich brauchen?! Ob sich jemals etwas ändert fraglich, ich wurde schon vorher öfters mit dem Roller aus dem Bus geworfen, willkürlich wegen kein Platz da 3 Kinderwagen rein wollten obwohl nur 1 im Bus zugelassen war.
Da aber bislang noch kein Baby am anderen Ende der Welt in Brand gegangen ist, dürfen die aber trotzdem mitfahren und die Busse blockieren? Klingt bescheuert, ja…ist aber anscheinend die Denkweise der VDV.
Ich hab so eine Wut im Bauch. Sollte jemals jemand bei den Stadtwerken mein Kunde sein muss ich ihn vor Ort vertrösten, denn mein Akkuschrauber könnte ja explodieren und genieße das dumme Gesicht wenn im Haus die Geräte kaputt bleiben. Zusätzlich berechne ich noch erhöhte Anreisekosten, da ich jetzt umständlich pendeln muss.
Ich habe mir jetzt einen Moovi mit Tasche gekauft, fahre weiter Bus/Bahn und strecke freundlich den Mittelfinger aus wenn jemand in die Tasche gucken will. Dann eben so!